Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) soll künftig der ökologische Zustand der Eckernförder Bucht überwacht werden. Damit soll die aktuelle Wasserqualität bewertet werden – ein Frühwarnsystem, etwa für drohendes Fischsterben.
Weil sich die Buchten der schleswig-holsteinischen Ostsee in keinem guten ökologischen Zustand befinden, soll künftig ein KI-basiertes Monitoring dabei helfen, die Gewässergüte in Echtzeit zu überwachen.
Pilotprojekt erhält Förderung vom Land
Das Projekt wurde vom Geomar zusammen mit der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel entwickelt und wird vom Land Schleswig-Holstein mit 750.000 Euro gefördert. „Die Förderung dieses Projekts markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung eines effektiveren Ostsee-Schutzes“, sagte Geomar-Direktorin Katja Matthes. Das Pilotprojekt könne in Zukunft dabei helfen, die marinen Ökosysteme zu schützen und zu bewahren.
Überwachung der Ostsee in Echtzeit
„Für das Projekt werden wir die Messdaten der Zeitserienstation Boknis Eck am Ausgang der Eckernförder Bucht verwenden“, sagt Projektleiterin Helmke Hepach vom Geomar. Boknis Eck wird laut Geomar seit 1957 regelmäßig monatlich auf eine Vielzahl physikalischer, chemischer und biologischer Parameter beprobt. Diese Messreihen werden seit einigen Jahren durch Sensordaten eines fest installierten Unterwasserobservatoriums ergänzt, die über ein Datenkabel live abrufbar sind.
Je mehr Daten, desto besser arbeitet die KI
„Herkömmliche statistische Verfahren können diesen großen Datenmengen nicht mehr gerecht werden“, sagt Professor Olaf Landsiedel von der CAU, der in dem Projekt für die KI-Methodik zuständig ist. Für so etwas biete sich Künstliche Intelligenz an. KI könne diese großen Datenmengen nicht nur verknüpfen und nutzbar machen, sie werde auch immer genauer, je größer die Datensätze werden. So könne mithilfe der Kombination der Daten und verschiedener KI-Methoden eine Bewertung des Umweltzustands nahezu in Echtzeit ermöglicht werden.
„Dadurch hoffen wir, immer genauere Voraussagen treffen und Warnungen geben zu können“, sagt Projektleiterin Hepach. Helfen kann die KI zum Beispiel, wenn sich sauerstoffarme Zonen in der Ostsee ausbreiten, was zu Fischsterben führen kann. Aktuell läuft das Projekt laut Geomar noch im Testbetrieb.
Quelle: ndr.de/nachrichten, 05.03.2024