Durchbruch: KI hilft, Krebsart unbekannten Ursprungs zu identifizieren

Ein KI-System hat das Unmögliche möglich gemacht: Dr. Sarah Watson, Onkologin und Forscherin für künstliche Intelligenz am Institut Curie in Paris, teilte dem Rentner Alain Vadell mit, in welchem Organ der Tumor seinen Ursprung hatte.

Am Institut Curie in Paris wird ein KI-System eingesetzt, um den Ursprung von Krebserkrankungen zu ermitteln. Damit kann eine geeignete Behandlung so schnell wie möglich erfolgen.

Computer machen das Unmögliche möglich

Denn je früher die Krankheit erkannt wird, desto größer sind auch die Heilungschancen. Der Rentner Alain Vadell kämpft seit Jahren gegen den Krebs. Ärzte konnten nicht feststellen, in welchem Organ der Tumor seinen Ursprung hatte. Der Computer machte das Unmögliche möglich und fand die Ursache.

Dr. Sarah Watson, Onkologin und Forscherin für künstliche Intelligenz am Institut Curie in Paris, teilte ihm die freudige Nachricht mit:

„Wir sind uns bei der Diagnose Ihrer Krankheit absolut sicher. Die Einordnung dieser Krankheit in die Familie der Sarkome eröffnet die Möglichkeit von Behandlungen, die Sie bisher nicht hatten. „

KI hilft bei der Suche nach einer gezielten Behandlung

Dr. Sarah Watson hat einen Algorithmus entwickelt, der Zehntausende von Daten verarbeitet. Die Lebenschancen von Patienten, die gezielt behandelt wurden, haben sich verdreifacht.

„Das ist ein Kampfmittel! Die Übertragung dieser extrem mathematischen Werkzeuge, dieser IT-Tools, auf die Patientenversorgung“, erklärt Watson.

„Wir entwickelten einen Deep-Learning-Algorithmus, der lernte, ein bestimmtes RNA-Profil erfolgreich einem bestimmten Organ oder Gewebe zuzuordnen, unabhängig davon, ob es sich um Krebs handelt oder nicht.“

Krebs unbekannten Ursprungs ist eine echte Herausforderung

Krebs unbekannten Ursprungs wird aufgrund von Metastasen entdeckt, die sich auf andere Gewebe ausgebreitet haben. Das ursprünglich betroffene Organ kann oft nicht identifiziert werden. Diese Krebsart macht etwa drei bis vier Prozent aller Krebsfälle aus und stellt eine echte Herausforderung bei der Behandlung dar, heißt es auf der Seite des Institut Curie.

Denn ist der Ursprungsort des Krebses unbekannt, ist es unmöglich, eine wirksame Behandlung zu bestimmen. Die Patienten werden mit einer unspezifischen Breitband-Chemotherapie behandelt.

Das Team des Institut Curie ließ RNAseq-Daten von 48 Tumoren unbekannter Herkunft durch dieses Computerprogramm laufen. In 79 Prozent der Fälle war der Algorithmus in der Lage, das ursprüngliche Gewebe zu identifizieren. Von 11 neu diagnostizierten Patienten wurden acht auf der Grundlage dieser Ergebnisse behandelt, und bei allen führte diese Behandlung zu positiven Ergebnissen, berichtet das Institut.

Die Verbreitung dieser Technologie im ganzen Land ist eine echte Herausforderung. Für die 430.000 Menschen, die jedes Jahr an Krebs erkranken, ein Lichtblick.

Hier zum ganzen Artikel

Quelle: de.europanews.com, Diana Resnik 20.06.2024

Mensch und Maschine – So assistiert KI im BR

Künstliche Intelligenz prägt unsere Gegenwart – und ist längst kein Zukunftsthema mehr. Künstlich generierte Texte, Bilder und Stimmen sind überall – und werden wöchentlich besser. Wie und warum nutzt der BR diese Technologien?

Sprachassistenten wie Siri und Alexa, Produktvorschläge auf Amazon, die Einparkhilfe im Auto – nur einige Anwendungen, die die meisten von uns ganz selbstverständlich Tag für Tag nutzen. Und bei denen KI zur Anwendung kommt.

KI ist angekommen – in allen Bereichen der Gesellschaft

KI und Automatisierung bestimmen große Teile unseres täglichen Lebens: Algorithmen navigieren uns, versorgen uns mit Entscheidungsvorlagen und bestimmen unsere Kreditwürdigkeit. Gleichzeitig gibt es dadurch völlig neue Erkenntnisse und Zugänge zu Informationen.

Diesem Einfluss auf uns als Gesellschaft will auch der BR Rechnung tragen: Indem der Einsatz von Algorithmen durch technische Investigationsverfahren aufgezeigt, hinterfragt und diskutiert wird.

Gleichzeitig nutzt der BR Methoden wie Automatisierung und maschinelles Lernen: Einerseits für bessere Inhalte, die den Nutzerinnen und Nutzern zugutekommen. Andererseits bleibt so mehr Zeit und mehr Freiraum für kreative, journalistische Arbeit.

Bindeglied zwischen Community und BR

Im Februar 2024 ist das BR24-Format „Dein Argument“ an den Start gegangen. Die Idee: Anregungen und Perspektiven aus der Community sollen Eingang ins Programm finden, den Dialog stärken und so die Berichterstattung noch vielfältiger machen. Im Fokus stehen dabei Fakten, die vom Team nach journalistischen Standards geprüft, inhaltlich nachrecherchiert und gegebenenfalls in bereits publizierten Beiträgen ergänzt werden – versehen mit einem Hinweis. Hunderte Kommentare liest das „Dein Argument“-Team jeden Tag.

Es laufen aber noch viel mehr auf – und hier kommt die KI ins Spiel, wie Gudrun Riedl, Redaktionsleiterin BR24 digital erklärt: „Uns erreichen im Jahr eine Million Kommentare allein über die BR24-App und die Webseite. Wir sind enorm dankbar für dieses Feedback, wir sichten alles und diskutieren in unseren Themenkonferenzen. Die KI ist angesichts der Menge an Daten enorm hilfreich für die Redaktion – sie ist ein doppeltes Netz, ein technischer Assistent, der nie müde wird.“

Mehr Passgenauigkeit und Tempo

Nur ein Beispiel von vielen. Auch beim Thema „Regionalität“ setzt der BR auf KI: Mit dem BR-Regional-Update können den Usern individuell zusammengestellte Nachrichten aus Bayern angeboten werden – basierend auf dem aktuellen Standort oder einem Wunsch-Ort. Standardnachrichten auf BR24 Radio wie z.B. die Wettermeldungen werden ebenfalls teilweise von einer KI geschrieben. Und anschließend von Journalisten auf ihre Richtigkeit überprüft.

Für mehr Tempo sorgte KI bei den Landtagswahlen in Bayern 2023. Seinerzeit hat der BR zum ersten Mal automatisierte Wahlberichte auf Stimmkreisebene angeboten. Die Artikel wurden am Wahlabend automatisch veröffentlicht, sobald ein Stimmkreis ausgezählt war. So konnten Nutzerinnen und Nutzer, schnell und umfassend über die Ergebnisse der Landtagswahl vor Ort informiert werden.

Bei der Landtagswahl 2023 waren rund 1.000 Direktkandidierende und 15 Parteien angetreten. Jeder Stimmkreis meldete jeweils die Erst- und Gesamtstimmenergebnisse für jede kandidierende Person und jede Partei. Zusammen mit der Wahlbeteiligung, den gültigen und ungültigen Stimmen sowie den Ergebnissen der letzten Landtagswahl fielen dabei in jedem Stimmkreis sehr viele Daten an. Einen Ergebnisartikel samt entsprechender Grafiken erstellen – KI ist in diesem Fall darauf trainiert, hier schnell und möglichst fehlerfrei zu liefern.

Hier zum ganzen Artikel

Quelle: br.de, Gabriele König 19.06.2024

Alles, was ihr über die KI-Modelle und -Tools der großen Tech-Unternehmen wissen müsst

Microsoft, Open AI und Google haben im Mai neue KI-Modelle angekündigt. 

Welches Tech-Unternehmen hat die Nase vorn im Rennen um die innovativsten Tools im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI)? Microsoft, Open AI und Google haben im Mai allesamt neue Funktionen angekündigt. Wer behält da noch den Überblick über die Namen der Chatbots und Modelle?

Auch deutet sich nicht an, dass dieser Strom bald abreißt. Amazon, Microsoft, Google, Meta und Apple werden weitere Milliarden in die KI-Infrastruktur investieren, das ist absehbar. Die Riesen aus dem Silicon Valley entwickeln fortwährend neue Produkte. Den KI-Fachjargon werden sie damit um zahlreiche neue Begriffe erweitern.Business Insider US (BI) hat einen Leitfaden zusammengestellt. Wir bringen euch auf den neuesten Stand und fassen zusammen, welche KI-Produkte die großen Tech-Unternehmen anbieten und wann die Markteinführung nicht nach Plan verlaufen ist. So könnt ihr sicher sein, auf der nächsten Party mit eurem KI-Wissen Eindruck zu schinden.

Microsoft ist eine Partnerschaft mit Open AI eingegangen und hat Milliarden in den Chat GPT-Hersteller investiert. Berichten zufolge baut das Unternehmen auch sein eigenes KI-Modell auf, und zwar unabhängig von Open AI.

Das hauseigene KI-Modell namens MAI-1 soll mit einem öffentlichen Datensatz und Text von Chat GPT trainiert werden, berichtete eine Quelle dem Tech-Magazin „The Information“. Demnach überwacht Mustafa Suleyman, der kürzlich ernannten CEO von Microsoft AI, das Projekt.

Das Unternehmen verfügt über einen Text-zu-Bild-Generator namens Microsoft Designer, der vergangenes Jahr auf den Markt kam, nachdem er im Dezember 2022 getestet worden war.

Shane Jones, ein Software-Ingenieur bei Microsoft, schrieb damals einen Brief an die Federal Trade Commission, die US-Verbraucherschutzbehörde, und den Vorstand von Microsoft über den Bildgenerator. Damit machte er auf potenziellen Risiken aufmerksam, einschließlich der Möglichkeit, er könne „schädliche Inhalte“ produzieren.

Hier zum ganzen Artikel

Quelle: businessinsider.de,Jyoti Mann 05.06.2024

ChatGPT & Co.: So darf KI jetzt in Hamburger Schulen genutzt werden

Künstliche Intelligenz (KI) hält in immer mehr Lebensbereichen Einzug – da machen Hamburgs Schulen keine Ausnahme. Wie die Technologie sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden kann, hat die Schulbehörde am Donnerstag vorgestellt.

„Leitlinien für den Einsatz von KI-Systemen in Schule und Unterricht“ heißt der Ratgeber, den das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg (LI) gemeinsam mit der Schulbehörde und dem Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC) entwickelt hat. Außer dem „lernförderlichen Einsatz“ in den Klassen stehen auch rechtliche Fragen, etwa zum Datenschutz im Vordergrund.

„Ich möchte alle Lehrkräfte dazu ermutigen, KI-Anwendungen im Unterricht zu erproben und zu reflektieren, um die Schülerinnen und Schüler zu einem kritischen und kompetenten Umgang mit KI zu befähigen“, sagte Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD). Die Leitlinien würden „einen wichtigen Beitrag zur Förderung der digitalen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler leisten“.

Hamburger Schulen lehren Umgang mit Künstlicher Intelligenz

In der Handreichung werden zunächst KI-Modelle hinsichtlich ihrer Funktionen und Leistungen sowie deren Auswirkungen auf die Gesellschaft erklärt. Dann geht es um die praktische Nutzung an den Schulen: Welche didaktischen Grundsätze müssen beachtet werden? Wie kann KI die Lehrkräfte bei ihrer Arbeit unterstützen? Und wie müssen Aufgaben in Zeiten von KI gestaltet werden, damit die Eigenleistung der Schüler von den KI-Inhalten unterscheidbar bleibt?

Bei den rechtlichen Aspekten von KI im Unterricht geht es unter anderem darum, wie Leistungen beim Einsatz von KI bewertet werden können. Aber auch die Frage, wie mit dem nicht erlaubten Einsatz von KI-Anwendungen – etwa bei Prüfungen und Leistungskontrollen – umgegangen werden soll.

Hier zum ganzen Arikel

Quelle: mopo.de, 04.04.2024 / 13:08

KI-Chatbots auf der Überholspur: Schnellere Entwicklung als bei Computerchips

Große Sprachmodelle entwickeln sich rasant weiter. Sie können ihre Leistung sogar schneller steigern als Computerchips. Die genauen Gründe dafür versuchen die Forscher noch herauszufinden.

KI-Chatbots basieren auf sogenannten Large Language Models (LLM). Diese Modelle entwickeln sich in einem rasanten Tempo weiter, das sogar das der Entwicklung von Computerchips übersteigt.

Innerhalb von nur acht Monaten halbiert sich im Schnitt die benötigte Rechenleistung, um den gleichen Benchmark zu erreichen. Diese Effizienzsteigerung überschreitet sogar das Mooresche Gesetz, das besagt, dass sich die Anzahl der Transistoren auf einem Chip etwa alle 18 bis 24 Monate verdoppelt. Die Transistoren deuten auf die Rechenleistung eines Chips hin.

Die Performance-Steigerung kommt durch bessere AlgorithmenDie Leistungssteigerung bei KI-Modellen lässt sich vor allem auf Fortschritte in der Entwicklung der Algorithmen zurückführen, wie Tamay Besiroglu vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegenüber New Scientist verrät.

Eine Alternative, um die Performance zu steigern, ist, LLM in der Größe hochzuskalieren. Bei diesem Ansatz wird allerdings mehr Rechenleistung benötigt. Derzeit ist diese Möglichkeit durch die globale Knappheit an KI-Chips begrenzt.

231 große Sprachmodelle getestet

Um den Ursprung der Leistungssteigerung bei LLM zu ergründen, haben Forscher 231 dieser Modelle untersucht, die im Zeitraum von 2012 bis 2023 entwickelt wurden. Wie die Programmierer die Algorithmen genau verbessern, konnten sie allerdings nicht herausfinden, da der Code für viele der Modell nicht öffentlich zugänglich ist.

Hier zum ganzen Artikel

Quelle: t3n.de, Kai Nordenbrock 27.03.2024

Bedarf an nicht-medizinischen Ethikentscheidungen wächst stetig Neue Ethikkommission für KI & Co an der TUM

Etwa jeder sechste Antrag an die Ethikkommission der Technischen Universität München (TUM) dreht sich um Themen wie Mensch-Technik-Interaktion, künstliche Intelligenz, Datenschutz und Persönlichkeitsrechte – und nicht mehr ausschließlich um medizinische Fragestellungen. Tendenz steigend. Deshalb hat die TUM nun eine nicht-medizinische Fachgruppe geschaffen.

Inwieweit sind sich Nutzer der Existenz und Funktionsweise von KI-Algorithmen bei Instagram bewusst? Wie verändert sich das Schlafverhalten von Studierenden während des Semesters und besonders in Prüfungssituationen? Und wie viel Kaffee sollte eine Biathletin oder ein Biathlet trinken, um die eigene Leistung zu verbessern, nicht aber am Schießstand ins Zittern zu geraten? Diese aktuellen Beispiele von Anträgen an die Ethikkommission zeigen, dass längst nicht mehr nur rein medizinische Themen eine ethische Bewertung wissenschaftlicher Studien erfordern. Immer wenn Menschen Gegenstand der Forschung sind, ist ein Ethikvotum nötig.

Bislang hatte die medizinische Ethikkommission sich auch diese Themen angeschaut und beurteilt. Doch es werden von Jahr zu Jahr mehr. Etwa 150 der 850 Anträge im Jahr 2023 hatten mit medizinischen Fragstellungen nichts mehr zu tun. Deshalb ist jetzt eine neue nicht-medizinische Fachgruppe der Ethikkommission dafür zuständig. Sie bewertet technische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen der Forschungsansätze und fordert Nachbesserungen ein, wenn nötig. Die bis zu zehn stimmberichtigten Mitglieder kommen aus ganz unterschiedlichen Schools der TUM, etwa aus den Bereichen Management, Sozial-, Natur- und Ingenieurwissenschaften.

Hier zum ganzen Artikel

Quelle: tum.de, Astrid Eckert 19.03.2024

EU-Parlament macht Weg frei für KI-Gesetz

Das Europäische Parlament hat das nach eigenen Angaben weltweit erste, umfassende KI-Gesetz beschlossen. Es soll den Umgang mit der Technologie sicherer machen, etwa mit Auflagen für die Gesichtserkennung oder ChatGPT.

Die EU hofft wieder einmal auf den Brüssel-Effekt: Sie will Standards setzen, an denen sich der Rest der Welt ausrichtet. So lief es bei Datenschutz und Chemikalien. Jetzt will Europa Vorreiter werden bei der Regulierung von Künstlicher Intelligenz.

Technische Systeme, die menschliches Lernen nachahmen, entwickeln sich rasend schnell – mit allen Chancen und Risiken. Die EU regelt das künftig mit einem KI-Gesetz. Auf den Entwurf haben sich EU-Parlament und Mitgliedsstaaten im Dezember verständigt. Jetzt hat das Plenum in Straßburg mit breiter Mehrheit grünes Licht gegeben. 523 Abgeordnete votierten dafür, 46 dagegen, 49 enthielten sich.

Gesetz soll Künstliche Intelligenz stärker regulieren

Der zuständige Kommissar Thierry Breton bezeichnete die neuen Regeln als „historisch“. Nach seinen Angaben handelt es sich um das weltweit erste Gesetz, das Künstliche Intelligenz „ausgewogen“ reguliere. Zudem würde es vor „Auswüchsen durch Missbrauch schützen“, aber auch Innovationen voranbringen.

Die EU hat in einer jahrelangen Debatte um ein Gleichgewicht gerungen: Gesichtserkennung ist praktisch, um das Handy zu entsperren, aber sie ist gefährlich, wenn damit Fotos aus dem Netz gefischt werden, die in dubiosen Datenbanken landen. Das Gesetz soll vor möglichen Gefahren schützen, auch durch täuschend echt gefälschte Bilder oder Audiodateien. Gleichzeitig will die EU die enormen wirtschaftlichen Chancen der KI befördern.

Hier zum ganzen Artikel

Quelle: tagesschau.de, Jakob Mayr 13.03.2024

Eckernförder Bucht: Einsatz von KI zum Schutz der Ostsee

Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) soll künftig der ökologische Zustand der Eckernförder Bucht überwacht werden. Damit soll die aktuelle Wasserqualität bewertet werden – ein Frühwarnsystem, etwa für drohendes Fischsterben.

Weil sich die Buchten der schleswig-holsteinischen Ostsee in keinem guten ökologischen Zustand befinden, soll künftig ein KI-basiertes Monitoring dabei helfen, die Gewässergüte in Echtzeit zu überwachen.

Pilotprojekt erhält Förderung vom Land

Das Projekt wurde vom Geomar zusammen mit der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel entwickelt und wird vom Land Schleswig-Holstein mit 750.000 Euro gefördert. „Die Förderung dieses Projekts markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung eines effektiveren Ostsee-Schutzes“, sagte Geomar-Direktorin Katja Matthes. Das Pilotprojekt könne in Zukunft dabei helfen, die marinen Ökosysteme zu schützen und zu bewahren.

Überwachung der Ostsee in Echtzeit

„Für das Projekt werden wir die Messdaten der Zeitserienstation Boknis Eck am Ausgang der Eckernförder Bucht verwenden“, sagt Projektleiterin Helmke Hepach vom Geomar. Boknis Eck wird laut Geomar seit 1957 regelmäßig monatlich auf eine Vielzahl physikalischer, chemischer und biologischer Parameter beprobt. Diese Messreihen werden seit einigen Jahren durch Sensordaten eines fest installierten Unterwasserobservatoriums ergänzt, die über ein Datenkabel live abrufbar sind.

Je mehr Daten, desto besser arbeitet die KI

„Herkömmliche statistische Verfahren können diesen großen Datenmengen nicht mehr gerecht werden“, sagt Professor Olaf Landsiedel von der CAU, der in dem Projekt für die KI-Methodik zuständig ist. Für so etwas biete sich Künstliche Intelligenz an. KI könne diese großen Datenmengen nicht nur verknüpfen und nutzbar machen, sie werde auch immer genauer, je größer die Datensätze werden. So könne mithilfe der Kombination der Daten und verschiedener KI-Methoden eine Bewertung des Umweltzustands nahezu in Echtzeit ermöglicht werden.

„Dadurch hoffen wir, immer genauere Voraussagen treffen und Warnungen geben zu können“, sagt Projektleiterin Hepach. Helfen kann die KI zum Beispiel, wenn sich sauerstoffarme Zonen in der Ostsee ausbreiten, was zu Fischsterben führen kann. Aktuell läuft das Projekt laut Geomar noch im Testbetrieb.

Hier zum ganzen Artikel

Quelle: ndr.de/nachrichten, 05.03.2024

KI-Chip-Pläne: Sam Altman sucht Unterstützung der US-Regierung

Sam Altman hofft auf Zustimmung für sein 7 Billionen US-Dollar teures KI-Chip-Unternehmen. Experten zweifeln an den Plänen.

Um Sprachmodelle wie GPT zu entwickeln, braucht es fähige Prozessoren. Insbesondere das Training komplexer KI-Algorithmen ist rechenintensiv, aber auch die Nutzung von generativer KI (etwa Chatbots oder Bildgeneratoren) in der Masse. Fürs Training reißen Firmen vor allem Nvidia KI-Beschleuniger wie die H100 aus den Händen. OpenAI-CEO Sam Altman träumt deshalb davon, die gesamte Halbleiterindustrie neu zu gestalten. Mindestens sieben Billionen US-Dollar schwer sind seine Pläne. Das halten andere Experten für zu viel und auch für nicht hilfreich. Unterdessen sagt Altman, sollte die US-Regierung seine Idee unterstützen.

Wie Bloomberg berichtet, ist die US-Regierung allerdings eher skeptisch gegenüber Altmans Idee. Sie sehen potenzielle Gefahren für die nationale Sicherheit und den Wettbewerb, sollte OpenAI eine derart finanzstarke Chip-Allianz auf den Weg bringen. Mit der Angelegenheit vertraute Personen sollen erzählt haben, Altman versuche dennoch, die Regierung zu überzeugen. Er habe den potenziellen Investoren zudem gesagt, ohne die Zustimmung der Regierung könne er nicht weitermachen.

Kritik an Altmans Chip-Plänen

Dabei haben sich auch schon andere Branchenvertreter zu Wort gemeldet, die Altmans Vorstellung einer 7-Billionen-Chip-Allianz nicht zustimmen würden. Der Chip-Experte Jim Keller beispielsweise hat bei X auf Altman reagiert. Altman schrieb dort, er würde auch acht Billionen US-Dollar nehmen. Keller antwortet: „Ich mache es für weniger als eine Billion US-Dollar.“ Keller ist in der Prozessorwelt sowas wie ein Rockstar – bei Apple etwa hat er die Entwicklung der ersten eigenen iPhone-Systems-on-Chip (SoCs) A4 und A5 verantwortet, bei AMD die Zen-Architektur und auch bei Intel soll er als Chefingenieur eine kommende CPU-Architektur mit entworfen haben.

Hier zum ganzen Artikel

Quelle: heise.de, Eva-Maria Weiß 20.02.2024

Wirtschaftsminister Robert Habeck, Digitalminister Volker Wissing. Foto: AP

AI Act Deutschland will KI-Gesetz der EU doch noch zustimmen

Digitalminister Wissing hat seinen Widerstand gegen die Regulierung offenbar aufgegeben. Zuvor hatten KI-Unternehmen, Experten und die Kreativbranche vor einem Fiasko gewarnt.

Berlin. Deutschland will dem europäischen KI-Gesetz (AI Act) nun doch zustimmen. Das erfuhr das Handelsblatt aus Regierungskreisen. Bei einem Treffen der Staatssekretäre habe das von Volker Wissing geführte Digitalministerium den Widerstand gegen das Gesetz aufgegeben, hieß es am Dienstagvormittag.

„Heute ist das Ringen um die deutsche Haltung zum AI Act mit einem tragbaren Kompromiss zu Ende gegangen“, sagte der FDP-Politiker. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) begrüßten die Entscheidung.

Damit steht einer Zustimmung auf europäischer Ebene nichts mehr im Wege. Eine Abstimmung der EU-Botschafter ist für Freitag vorgesehen. Die meisten Staaten haben bislang vor allem Verordnungen und Dekrete erlassen. 

Angesichts großer Bedenken hatte insbesondere Wissing in den vergangenen Tagen darauf gedrängt, sich bei der Abstimmung zu enthalten, wie auch das Handelsblatt berichtete. Dies hätte ein Scheitern des gesamten Vorhabens zur Folge haben können, wovor am Wochenende auch zahlreiche KI-Unternehmen, Wissenschaftler und die Kreativbranche warnten.

KI-Rechtsexperte Philipp Hacker von der European New School of Digital Studies warnte vor einem „diplomatischen Desaster auf dem europäischen Parkett“, wäre der AI Act unter anderem am „deutschen Zaudern oder Widerstand“ gescheitert.

Für eine Zustimmung braucht es in der Regel die Unterstützung aller Koalitionspartner. Im Zentrum der Kritik standen unter anderem zu hohe Hürden für Unternehmen und aufgeweichte Bedingungen bei der biometrischen Überwachung.

Hier zum ganzen Artikel

Quelle: handelsblatt.com, Jürgen KlöcknerJosefine FokuhlJulian Olk 30.01.2024