Im Kanzleramt wird seit Tagen frohlockt über diese Ankündigung. Nachdem die OECD Deutschland 2024 nur noch ein Wachstum von 0,3 Prozent prognostiziert, Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) das sogar unterbietet mit 0,2 Prozent und von einer „dramatisch schlechten“ Lage spricht, gibt es endlich mal eine positive Nachricht für den Standort zu verkünden: Microsoft will in den nächsten zwei Jahren 3,2 Milliarden Euro in Deutschland investieren, um die Kapazitäten seiner Rechenzentren zu vergrößern und die Bereiche Cloudinfrastruktur und Künstliche Intelligenz zu stärken – es ist die bisher größte Investition des US-Konzerns in Deutschland.
„Ein guter Morgen für unser Land“, freut sich Olaf Scholz (SPD). Der Kanzler ist an diesem Donnerstag selbst in die Berliner Microsoft-Dependance Unter den Linden gekommen, um sich von Microsoft-Vizepräsident Brad Smith anzuhören, wie stark Deutschland doch eigentlich ist. Vom Autofahren bis zum Zahnarztbesuch erlebe er quasi täglich die Technologieführerschaft Deutschlands, schwärmt Smith.
Scholz sitzt in der ersten Reihe und lächelt. Warme Worte für die Kanzlerseele. Zumal die Investition von Microsoft nicht zusätzlich angereizt werden musste wie etwa bei der Ansiedlung des US-Chipkonzerns Intel in Magdeburg.
Microsoft will sich bei seinen Investitionen vor allem auf zwei Regionen konzentrieren: in Bergheim und Bedburg in Nordrhein-Westfalen werden zwei neue Rechenzentren entstehen, dazu solle die Cloudkapazitäten in Frankfurt erweitert werden. Die Region ist wegen des großen Internet-Knotens DE-CIX Deutschlands ein führender Standort für Rechenzentren in Deutschland. Was genau geplant ist, teilt der Konzern bisher nicht mit.
Quelle: wiwo.de, Sonja Alvarez 15.02.2024