Mensch und Maschine – So assistiert KI im BR

Künstliche Intelligenz prägt unsere Gegenwart – und ist längst kein Zukunftsthema mehr. Künstlich generierte Texte, Bilder und Stimmen sind überall – und werden wöchentlich besser. Wie und warum nutzt der BR diese Technologien?

Sprachassistenten wie Siri und Alexa, Produktvorschläge auf Amazon, die Einparkhilfe im Auto – nur einige Anwendungen, die die meisten von uns ganz selbstverständlich Tag für Tag nutzen. Und bei denen KI zur Anwendung kommt.

KI ist angekommen – in allen Bereichen der Gesellschaft

KI und Automatisierung bestimmen große Teile unseres täglichen Lebens: Algorithmen navigieren uns, versorgen uns mit Entscheidungsvorlagen und bestimmen unsere Kreditwürdigkeit. Gleichzeitig gibt es dadurch völlig neue Erkenntnisse und Zugänge zu Informationen.

Diesem Einfluss auf uns als Gesellschaft will auch der BR Rechnung tragen: Indem der Einsatz von Algorithmen durch technische Investigationsverfahren aufgezeigt, hinterfragt und diskutiert wird.

Gleichzeitig nutzt der BR Methoden wie Automatisierung und maschinelles Lernen: Einerseits für bessere Inhalte, die den Nutzerinnen und Nutzern zugutekommen. Andererseits bleibt so mehr Zeit und mehr Freiraum für kreative, journalistische Arbeit.

Bindeglied zwischen Community und BR

Im Februar 2024 ist das BR24-Format „Dein Argument“ an den Start gegangen. Die Idee: Anregungen und Perspektiven aus der Community sollen Eingang ins Programm finden, den Dialog stärken und so die Berichterstattung noch vielfältiger machen. Im Fokus stehen dabei Fakten, die vom Team nach journalistischen Standards geprüft, inhaltlich nachrecherchiert und gegebenenfalls in bereits publizierten Beiträgen ergänzt werden – versehen mit einem Hinweis. Hunderte Kommentare liest das „Dein Argument“-Team jeden Tag.

Es laufen aber noch viel mehr auf – und hier kommt die KI ins Spiel, wie Gudrun Riedl, Redaktionsleiterin BR24 digital erklärt: „Uns erreichen im Jahr eine Million Kommentare allein über die BR24-App und die Webseite. Wir sind enorm dankbar für dieses Feedback, wir sichten alles und diskutieren in unseren Themenkonferenzen. Die KI ist angesichts der Menge an Daten enorm hilfreich für die Redaktion – sie ist ein doppeltes Netz, ein technischer Assistent, der nie müde wird.“

Mehr Passgenauigkeit und Tempo

Nur ein Beispiel von vielen. Auch beim Thema „Regionalität“ setzt der BR auf KI: Mit dem BR-Regional-Update können den Usern individuell zusammengestellte Nachrichten aus Bayern angeboten werden – basierend auf dem aktuellen Standort oder einem Wunsch-Ort. Standardnachrichten auf BR24 Radio wie z.B. die Wettermeldungen werden ebenfalls teilweise von einer KI geschrieben. Und anschließend von Journalisten auf ihre Richtigkeit überprüft.

Für mehr Tempo sorgte KI bei den Landtagswahlen in Bayern 2023. Seinerzeit hat der BR zum ersten Mal automatisierte Wahlberichte auf Stimmkreisebene angeboten. Die Artikel wurden am Wahlabend automatisch veröffentlicht, sobald ein Stimmkreis ausgezählt war. So konnten Nutzerinnen und Nutzer, schnell und umfassend über die Ergebnisse der Landtagswahl vor Ort informiert werden.

Bei der Landtagswahl 2023 waren rund 1.000 Direktkandidierende und 15 Parteien angetreten. Jeder Stimmkreis meldete jeweils die Erst- und Gesamtstimmenergebnisse für jede kandidierende Person und jede Partei. Zusammen mit der Wahlbeteiligung, den gültigen und ungültigen Stimmen sowie den Ergebnissen der letzten Landtagswahl fielen dabei in jedem Stimmkreis sehr viele Daten an. Einen Ergebnisartikel samt entsprechender Grafiken erstellen – KI ist in diesem Fall darauf trainiert, hier schnell und möglichst fehlerfrei zu liefern.

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Quelle: br.de, Gabriele König 19.06.2024

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